22.03.2013

{Filmtipp} 3096 Tage



Am Mittwoch hab ich mir mit zwei Freunden die Verfilmung von Natascha Kampuschs Buch "3096 Tage" angesehen, ich wollte euch kurz an meinen Gedanken dazu teilhaben lassen und euch vielleicht dazu bewegen, ihn euch im Kino anzusehen.
 
Natascha Kampuschs Geschichte lässt wohl niemanden so wirklich kalt. Die einen zeigen Mitgefühl und teilweise Mitleid für ihre gestohlenen Jahre, die anderen bauen regelrecht Hass gegen sie auf und unterstellen ihr, mit ihrem Schicksal einfach nur Geld verdienen zu wollen, zu lügen und in der Medienlandschaft überflüssig zu sein.
Ich war knapp 12, als sie entführt wurde, und als damals noch "kleines Mädchen", ließ mich die Geschichte überhaupt nicht kalt und ich glaube mich erinnern zu können, dass meine Eltern auf mich in der Zeit danach besonders gut aufgepasst haben, wie das bei so einigen Familien gewesen sein dürfte.
Und dann, als ihr 2006 die Flucht gelang und mal kurz eine Woche lang die ganze Welt nach Österreich gesehen hat, dachte ich mir einfach nur: Wow. Dieser Mensch wurde acht Jahre weggesperrt, und hat es jetzt geschafft zu flüchten, sich nicht brechen lassen, sich nichts angetan.
Ich wage mich zu der Aussage versteigen zu können, dass schwächere Charaktere entweder verrückt geworden wären, oder ihrem Leiden ein Ende gesetzt hätten.
 
Aber zurück zum Film. Schaut ihn euch an. Die Darsteller haben wirklich tolle Arbeit geleistet, und mir fiel während des Films auf, dass es mucksmäuschenstill im Kinosaal war, man hätte eine Stecknadel fallen hören. Manche, die den Kinosaal verlassen haben, hatten leicht wässrige Augen. Das war bei mir nicht der Fall, aber ich hab den restlichen Abend eine Art Bedrückung gefühlt, die sich darum gedreht hat, wie leicht man Opfer werden kann. Wenn es jemand wirklich auf dich abgesehen hat, dann kriegt er dich auch. Das wird wohl niemand abstreiten können und ich finde diesen Gedanken unglaublich einschüchternd.
 
Einen Link Trailer gibt's hier.

4 Kommentare:

  1. Toller Post, besonders der letzte Absatz gab mir schon ein wenig zu denken. Ich werde mir den Film auf jeden Fall mal anschauen. LG Kristina
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  2. Ich bin auch eher eine vondenjenigen, die etwas skeptisch über das Ganze denkt. Vorallem nachdem Kampusch eine Millionenklage gegen die Bundesrep. Österreich vor einiger Zeit eingebracht hat. Ich habe mir schon so oft überlegt, den Film anzusehen...Hm irgendwie bin ich jetzt dann doch ein wenig mehr interessiert :)

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  3. Ich werde mir den Film wohl nicht anschauen. Ich lebe ja in Wien und wollte damals weiterführend in die Schule wechseln die eine Straße weiter vom Entführungsort war. Meine Mutter und auch andere waren damals sehr betroffen und auch verängstigt das anderen auch so etwas passieren könnte (man wusste ja nicht, ob es ein Serientäter ist). Möchte das nicht unbedingt wieder aufleben lassen

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