21.01.2014

Vom Dschungel und von pervers-sarkastischem Voyeurismus.

Man mag dazu eingestellt sein, wie man will - wer Zeitung liest, vielleicht auf Twitter unterwegs ist, ein Fernsehgerät besitzt, Chit-Chat im Kaffeehaus ungalant mithört: Vom umgangssprachlichen Dschungelcamp (eigentlich - geschrien - ICH BIN EIN STAR, HOLT MICH HIER RAAAAAUS!!!!) kommt man derzeit kaum vorbei.




Wusstet ihr zum Beispiel, dass auf Twitter die Hashtags #ibes und #Larissa ziemlich hoch bei den worldwide Trends waren? Sämtliche Tageszeitungen (nicht nur die von mir leidenschaftlich gehasste "Krone") berichten darüber. Mir scheint, dass diese kleine populistische Sendung noch nie so hohe Wellen geschlagen hat.

Ich nehm es gleich mal vorweg - ich liebe es. Die Zeit nach 22.00 Uhr ist dieser Tage für das Dschungelcamp reserviert. Da ich in meiner Grazer Wohnung keinen Anschluss für deutsche Sender besitze (was ich ansonsten als Segen empfinde), ist mir das auch den nächtlichen Gang zu einer Freundin wert, die ebenfalls leidenschaftlich mitsüchtelt. Ich gebe auch nicht gerade übermäßig stolz zu, dass ich gestern vom Fitnessstudio kommend einige Tempo-Überschreitungen in Kauf genommen habe (hatte aber auch echt Spaß am Laufband gestern), um auch ja um 22.15 Uhr in die Couch zu sinken, mit meiner Freundin anzustoßen und sich genussvoll dem prickelnden Sarkasmus der Moderatoren Sonja Zietlow (Ex-Pilotin, Tierschützerin, tolle Frau) und Daniel Hartwich (Schnuckelalarm hoch drei! Meine Freundin muss es aushalten, schon das hundertste "ist der süß" zu hören. Sorry, Babe.) hinzugeben. So paradox es auch klingen mag - die Sendung mit den Ekel-Prüfungen und geld- und mediengeilen Z-Promis macht mir wahnsinnig Spaß.

Dabei bin ich eigentlich keine Anhängerin der Fernseh-Idiotie. Ok, ich muss zugeben, beim ATV-Bauer Sucht Frau werde ich jedes Jahr schwach. Aber bis auf das Ekelcamp und die bäuerliche Kuppelshow stoßen mich solche Formate einfach nur ab und ich muss geradezu zwanghaft umschalten, wenn 13jährige Kinder kriegen, der 13.873ste so genannte Superstar gecastet wird oder die Autobahnpolizei mit einem wichtigtuerischen Polizisten ausrücken muss, weil am SCS Parkplatz in einem VW-Golf ein bissi Hanf gefunden wurde.
Bis auf meine Freude an bäuerlichen Liebeseskapaden finde ich also, dass ich ein halbwegs gesundes Verhältnis zum "Off"-Knopf meiner Fernbedienung pflege.
Warum - WARUM nur macht mir die Camp-Show so viel Spaß?


                    

  • Die Moderatoren. Hach. In maschinengewehrartigem Tempo pfeffern sie zutiefst intelligent-bösen Sarkasmus vom Feinsten heraus - ich spitze die Ohren und genieße es. Das ist etwas, das im Fernsehen sehr selten ist. Die sollten alles kommentieren. Dann würde ich auch anfangen, Sportübertragungen anzuschauen.
  • LARISSA. Ha! Ich handle mir vielleicht einige Hater-Kommentare ein, aber ich mag sie. Egal, wieviel Hass da durchs WWW schwirrt - eines muss man zugeben: sie unterhält brilliant. Ob das Dummheit, Schauspiel, Grund genug für die Einweisung in die Klapsmühle ist, ist doch in Wahrheit egal, oder? Auch, wenn sie Champagner schlürft, während sich Maden auf ihr winden und sie ohne jeden Grund unzählige Sterne liegen lässt: Unsozial, aber höchstgradig amüsant. Bleib so, wie du bist, Larissa. Normale Menschen gibt's eh viel zu viele.
  • "Niedrige Instinktbefriedigung". Schadenfroh sieht man zu, wie einige abgehalfterte D+ Promis streiten, zicken, verrückt werden, darben und durchdrehen. Manchen gönnt man das ja so richtig, wie "dem Wendler", der sich nicht wundern braucht, dass ihn alle hassen. Oder einem Grazer Medizinabsolventen, der es statt Leben retten vorzieht, Musik allerletzter Klasse zu machen. Oder einem nervigen Bachelor-abgeblitzten Pornosternchen mit Dominanz-Problem, das mich persönlich mehr nervt als Larissa.
    Vielleicht kassiert ihr viel Kohle für euer Dschungelekelgefängnis, aber wir haben viel Spaß mit euch, bevor es im Beutel klingelt. Ha!

So, nun genug mit meiner Dschungelanalyse. Das Dschungelcamp und ich sehen uns heute um 22.05 Uhr. Ja, ich weiß das auf die Minute genau.

{Geheime Quellen haben mir zugetragen, dass besagter ärztlicher Horrormusikträllerer in meinem Fitnessstudio trainiert. Ich werde ihm auflauern und hoffe auf Insiderinformationen. Bleibt gespannt auf eine Fortsetzung.}




8 Kommentare:

  1. Ich muss ja gestehen, dass ich mir die Sendung noch nie angeschaut hab; liegt wahrscheinlich auch dran, dass ich meist um 21.30 Uhr im Bett lieg :)
    Solltest du den Marco wirklich treffen, bitte tu mir einen Gefallen und lach ihn aus!!! ich habe in meinem Leben selten jemanden getroffen, der so von sich überzeugt, so präpotent und gleichzeitig so erbärmlich ist, wie er...

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  2. Liebe Lisa, mache ich gern :) [Muahahahahahahahahaaaaa]

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  3. Ich liebe es auch!!!!!!!
    Hahaha es ist einfach so witzig :)

    <3
    www.gluehwurmi.blogspot.com

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  4. Mittlerweile ist das Dschungelcamp ja tatsächlich salonfähig geworden und wird sogar schon als Sozialstudie betrachtet. Aber ich für meinen Teil amüsiere mich einfach köstlich wenn zickige Sternchen durch Ratten kriechen müssen und schleimige Sänger Känguruhoden essen, ich steh dazu.
    Jedes Jahr wieder mein Highlight!

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  6. Ich liebe es auch!!!
    Hahaha Es Ist Einfach so witzig <a href="http://www.nailmania.dk/ Negle Produkter</a>

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